Die PlayStation 5 hat zwar beeindruckende Hardware-Spezifikationen, doch viele Nutzer erleben frustrierende Wartezeiten bei Downloads und Updates. Während die Konsole technisch im 5-GHz-WLAN-Band bis zu 1,2 Gigabit pro Sekunde erreichen kann, kommen die wenigsten Spieler in den Genuss dieser Geschwindigkeiten im Alltag. Mit den richtigen Einstellungen und Tricks lässt sich die Performance jedoch erheblich steigern.
Der Ruhemodus: Dein geheimer Download-Turbo
Der Ruhemodus der PS5 ist weit mehr als nur eine Energiesparfunktion. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass Downloads im Ruhezustand schneller ablaufen als im aktiven Betrieb, auch wenn Sony dies nicht offiziell bestätigt. Während im normalen Betrieb CPU und GPU für die Benutzeroberfläche und Hintergrundprozesse benötigt werden, können diese Kapazitäten im Ruhemodus vollständig für Downloads genutzt werden.
Um den Ruhemodus optimal zu konfigurieren, navigiere zu Einstellungen > System > Energie sparen > Features im Ruhemodus. Aktiviere hier sowohl „Mit dem Internet verbunden bleiben“ als auch „Downloads und Updates von PS5-Spielen und -Apps aktivieren“. Diese Kombination sorgt dafür, dass deine Downloads auch bei ausgeschalteter Konsole mit maximaler Geschwindigkeit weiterlaufen.
Kabelverbindung schlägt WLAN: Die Physik des Internets
WLAN-Verbindungen mögen praktisch sein, doch für maximale Download-Geschwindigkeiten führt kein Weg an einer kabelgebundenen Ethernet-Verbindung vorbei. Die PS5 unterstützt Gigabit-Ethernet, was theoretisch Übertragungsraten von 1000 Mbit/s ermöglicht – deutlich mehr als die meisten WLAN-Verbindungen in heimischen Umgebungen schaffen.
WLAN-Signale unterliegen physikalischen Beschränkungen: Wände, andere elektronische Geräte und die Entfernung zum Router reduzieren die Signalstärke erheblich. Ein Ethernet-Kabel eliminiert diese Störfaktoren vollständig. Selbst wenn dein Internet-Anschluss „nur“ 100 Mbit/s bietet, profitierst du von der stabileren Verbindung, da Paketverluste und Latenzspitzen minimiert werden.
WLAN-Optimierung als Alternative
Falls eine direkte Kabelverbindung zum Router nicht möglich ist, solltest du sicherstellen, dass deine PS5 das 5-GHz-Frequenzband nutzt. Diese Frequenz bietet deutlich höhere Geschwindigkeiten als das überfüllte 2,4-GHz-Band. Platziere die Konsole möglichst nah am Router oder verwende einen WLAN-Verstärker für bessere Signalqualität.
Hintergrund-Apps: Die unsichtbaren Bandbreitenfresser
Die PS5 führt zahlreiche Prozesse parallel aus, die unbemerkt Bandbreite und Systemressourcen beanspruchen. Streaming-Apps, laufende Spiele und aktive Party-Chats reduzieren die verfügbare Download-Geschwindigkeit erheblich. Besonders tückisch: Auch Apps, die scheinbar „pausiert“ sind, können weiterhin Daten im Hintergrund übertragen.
Schließe vor größeren Downloads alle aktiven Anwendungen vollständig. Drücke dazu die Options-Taste auf dem Controller, während du eine App markiert hast, und wähle „Schließen“. Vermeide es außerdem, während des Downloads zu spielen oder andere bandbreitenintensive Aktivitäten durchzuführen. Die PS5 verfügt über eine intelligente Bandbreiten-Priorisierung, die jedoch nur dann optimal funktioniert, wenn keine konkurrierenden Anwendungen aktiv sind.
Speicherplatz: Mehr als nur freier Raum
Viele Nutzer übersehen einen kritischen Aspekt beim Download-Management: Ausreichend freier Speicherplatz ist nicht nur für die Installation notwendig, sondern kann auch die Download-Geschwindigkeit beeinflussen. Die PS5 führt während des Downloads komplexe Hintergrundprozesse durch, wie das parallele Installieren oder Entpacken von Spieldaten.
Als Faustregel gilt: Halte mindestens das Doppelte der Download-Größe als freien Speicherplatz vor. Bei einem 50 GB-Spiel sollten also mindestens 100 GB verfügbar sein. Diese Vorsichtsmaßnahme verhindert, dass interne Prozesse den Download verlangsamen. Die interne NVMe-SSD der PS5 erreicht ihre Höchstleistung nur bei ausreichend freiem Speicherplatz.
Geheimtipp: Download-Timing optimieren
Ein oft übersehener Faktor ist das Timing deiner Downloads. Sonys Download-Server können zu bestimmten Tageszeiten überlastet sein, besonders abends zwischen 18 und 22 Uhr, wenn die meisten Spieler online sind. Downloads in den frühen Morgenstunden oder am späten Vormittag erreichen oft deutlich höhere Geschwindigkeiten.
Nutze den Ruhemodus strategisch: Starte große Downloads am Abend und lass sie über Nacht im Ruhemodus weiterlaufen. So umgehst du die Peak-Zeiten und profitierst gleichzeitig von der optimierten Performance des Ruhemodus. Viele Plattformen bieten nachts mehr Leistung, da weniger Kunden gleichzeitig Bandbreite benötigen.
Weitere Optimierungsstrategien
Neben den grundlegenden Einstellungen gibt es weitere Faktoren, die deine Download-Geschwindigkeit beeinflussen können:
- DNS-Server wechseln: Öffentliche DNS-Server wie Google DNS (8.8.8.8) oder Cloudflare (1.1.1.1) können schnellere Verbindungen ermöglichen
- MTU-Größe optimieren: Eine MTU-Größe von 1473 funktioniert oft besser als die Standard-1500-Einstellung
- Proxy-Server deaktivieren: Unnötige Proxy-Einstellungen können Downloads erheblich verlangsamen
- Router-Position überprüfen: Der Router sollte zentral und erhöht positioniert sein
Manchmal helfen bereits einfache Maßnahmen wie ein Neustart der Konsole oder des Routers, um temporäre Netzwerkprobleme zu beseitigen. Überprüfe regelmäßig die Netzwerkeinstellungen deiner PS5 und führe Verbindungstests durch, um die aktuelle Performance zu messen. Bei hartnäckigen Geschwindigkeitsproblemen kann auch ein Zurücksetzen der Netzwerkeinstellungen auf Werkseinstellungen wahre Wunder bewirken.
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